1993 – oder wie hacke ich mich selbst

Nachdem ich nun mein Programm von 1995 wiedergesehen habe, war nun die Aufgabe schwieriger, denn das erste von mir selbständig entworfene und programmierte Lotus 1-2-3-Makro-„Programm“ ist von 1993, also aus der Windows 3.1-Ära.

Da schon das Archiv nicht unter der Windows 11/ARM-Emulation sich entpacken wollte, wollte ich meine SunPCi-Karte in Betrieb nehmen. Windows 2000 müsste von der Kompatibilität noch einigermaßen passen. Zudem wusste ich nun, dass eine DE-Version von 1-2-3 unabdingbar ist, da man schon in den 90ern bei der IBM (und bei anderen) nichts von guter Lokalisierung wusste (die Makro-Sprache war mit übersetzt und lief daher nicht in anderen Sprachen!).

SunBlade 1000 mit XVR 1000-Grafikkarte und eben jener SunPCi III-Karte (AMD Athlon-Prozessor und 8GB auf der Co-Prozessorkarte) gestartet und Software besorgt… ohweia, Sun Microsystems hat immer den alten Kram preisgegeben, aber snOracle natürlich nicht 🙁 Also recherchiert und unter The Vintage Technology Digital Archive fündig geworden (Danke!). Um die compressed Dateien nun zu entpacken, kann man das tar-Programm von UNIX nicht nehmen 🙁 Also OpenCSW angesteuert und die GNU-Version besorgt. Man glaubt es kaum, aber das Ding lief beim ersten Start…. 
Nun noch Windows 2000 besorgen. DAS war allerdings dann echt eine Herausforderung, da es wohl die OEM-CD-ROM sein musste, aber ich wurde fündig beim Internet Archive, leider ohne Seriennummer, also ging die Suche weiter, aber man wird fündig und rj22y-w6ywf-tdh77-w7tpt-ggw62 öffnete dann die Tür zur Windows 2000-Welt….und der Spaß
konnte beginnen…. Nur leider musste ich, damit ich überhaupt irgendwas installieren konnte, erst einmal das Service Pack 4 installieren. Nun die SmartSuite von Lotus 1-2-3 auf deutsch und ab dafür. Aber…. ich hatte 1993 meine eigene Passwortroutine gebaut und  nicht, wie 1995 die Standard-Passwort-Dateisicherung genommen…. und wer erinnert sich an Passwörter von 1993. Idee… Mittels HEX-Editor einfach mal die Datei durchforsten…
Jo, ich konnte mich an mein Passwort erinnern. Wer Lust hat, kann es suchen und, nein, es ist nicht „Passwort“.

Starten und stauen und wieder enttäuscht werden…. normalerweise öffnet das Programm mit eigenen Menüs, so wie beim Unfall-Programm, aber dieses hier ist von 1993 und da wurde der {MenüErstellen <Menüname>}-Befehl aus der Windows 3.1-Version (Lotus 1-2-3 Release 5) entfernt 🙁 Egal. Einen ersten Eindruck sieht man, aber die vollständige „Schönheit“ wird erst zu sehen sein, wenn aus Pinneberg die 7×3,5″ Disketten, die ich bei eBay erstehen musste, angekommen und installiert sein werden…. to be continued…

Die Aufnahme ist über vnc gemacht worden, da ich zwischenzeitlich RealVNC 4.1.3 auf der Windows 2000-Instanz installiert habe.

Ausstieg aus WhatsApp

Da Autobahnen heutzutage auch mal früher fertig werden und meine wesentlichen Kontakte auch auf anderen Messenger-Diensten erreichbar sind, wurde der Ausstieg aus WhatsApp um  6 Tage vorverlegt

Ich bin aus Facebook ausgestiegen (2018), aus Twitter (2020) und nun ist auch WhatsApp Geschichte.

Warum?

Ich musste mit ansehen, wie Google die Geschäftsidee eines guten Entwicklers platt machte, als sie Google Maps ins Leben riefen und Earthbrowser (Internet Archiv 7.2.2005, einen Tag bevor Google Maps online ging) starb. Der Mann hatte seine Familie mit seiner Dienstleistung ernährt. Die Konzentration wichtiger Services auf nur einen Anbieter ist und bleibt bleibt ein Monopol in vielerlei Hinsicht niemals gut für Verbraucher.innen. Preise, Funktionsumfang, Zulassung zu Services und damit vielfältige Meinungen begrenzen etc. Wir kennen das.

Monopole sind niemals gut

Insofern obliegt es uns selbst diese Monopolbildung zu stören, indem wir Alternativen aktiv fördern. Ich möchte also garnicht, dass alle zum Fediverse wechseln, sondern ich würde mir nur wünschen, dass es genügend sind, damit es auch neutral[er]e Meinungen, nicht gesteuerte Aussagen und kritische Hinterfragungen auch zukünftig noch gibt.

Bei IT-Technik ist es auch ratsam, dass es neben einem großen auch mindestens noch ein paar kleinere Anbieter gibt, die manchmal auch so groß werden, um dem Großen seinen Grenzen aufzuzeigen. Die Welt, wo es nur WinDO[w]S als Platzhirsch gab und die lahme Ente IBM mit OS/2 einfach zu schwerfällig und Apple mit MacOS zu arrogant war, möchte ich nicht wiederhaben.

Qualität #1

Windows ist und bleibt Mist, aber Linux ist da mal keine Alternative für Endverbraucher.innen. Egal was die Dogmatiker der freien Software mir sagen. Ich möchte Qualität und dazu gehört auch stressfreier Spaß mit Technik und davon ist kinderUnix seit Jahren weit entfernt. Es ist für technikaffine Menschen sicherlich zugänglich, aber eben nicht für non-Teckies. Apple hat viele aus der Medienbranche als Fangemeinde, aber das wird die Kritik schon laut werden lassen, wenn sie von ihrem einst eigenschlagenen Weg abweichen und den Schutz der persönlichen Daten auch nur einen Milimeter abbauen wollen. Es bleibt abzuwarten, ob es da neues Ungemach gibt, aber Apple ist da in einer anderen Liga als das Zuckerberg-Imperium, dass sein Geschäftsmodell auf den Handel mit Daten aufbaut.

Unfall 95 – und die Erinnerungen an Lotus 1-2-3 auf einem M1 lebendig machen

Weihnachten ist immer so die Bastelzeit, also die Zeit, die ich als junger Hacker quasi 24h am Tag hatte. Ich wollte seit Jahren meine für meinen ehemaligen Ausbildungsbetrieb in der Tabellenkalkulation Lotus 1-2-3 geschriebenen Makro-Programme „ResQ“ (Reklamationsstatistik Qualitätssicherung) und „NUS“ („NORDSEE“ Unfallstatistik) mit heutigen Augen ansehen…

Lotus 1-2-3 war das „naturwissenschaftlichere“ Excel von IBM und wurde seinerzeit unter DOS, Windows (3.x), OS/2 uvm. Betriebssystemen angeboten (damals hatte man wenigstens eine Auswahl).

Die „NORDSEE“ (ja, die Fischrestaurants gehörten seinerzeit zum Konzern, sowie eine Frosterei (später frozen fish international), Räucherei und die Frischfisch-Abteilung (heute Deutsche See)) hatte mich gefragt, ob ich während meiner Semsterferien die für die Berufsgenossenschaft notwendige Unfallstatistik zu erstellen.

NUS war wohl das zweite Programm, aber das erste wo die Anforderungen quasi auf dem Tisch lagen und ich keinen Bock hatte, den Mist von Hand auf Papier zu bringen. Die Aushilfen in den Jahren zuvor haben die Daten auf einem Endlosdruckerausdruck (abwechselnd grün-weiß – Höchststrafe als HSV-Fan!) manuell (IBM = immer besser manuell) abgeschrieben und nach Formel in die einzelnen Statistiken überführt.

Ich hatte damals ein altes, nur noch am Strom funktionierendes Laptop mit riesigem Netzteil (ich meine der war sogar ausgeliehen) und in meiner Studentenbude einen WYSE-PC mit IBM OS/2 drauf. Also habe ich damals schon „nächtliches HomeOffice“ gemacht, da die technischen Möglichkeiten einfach besser waren und in meiner Bude auf dem Firmengelände nur die Probleme ausgebügelt.

Die für mich zuständigen Sicherheitsingineure (einen kannte ich aus meiner Ausbildung, der andere war eigentlich mit der Umsetzung des Hochregallagerbaus beschäftigt) fanden meine Arbeit geil und, da damals die Erfassung der BG-Unfälle die Zeit der Sekretärinnen frass, fragte man mich (ich meine ein Jahr später), ob ich da was machen könne…. und das müsste die Version sein, die ich nun auf der Diskette fand.

Die Sekretärin musste fortan nun nicht mehr alles in die Schreibmaschine tippen und bei einem Fehler nochmal anfangen, da die BG-Unfallbögen ein Mehrfachdurchschlag waren, sondern sie konnte die Daten wieder laden, korrigieren und noch einmal aus dem Drucker den aktuellen Bericht drucken lassen. Ebenso konnte sie die Statistik selbst tagesaktuell laden.

Wie schon immer, keine Daten, sondern nur das Programm auf der Diskette!

Für meine Herausforderung das Programm zu starten ist 2021 nicht unbedingt der beste Zeitpunkt, da ich keinen x86/INTeL-basierten Mac mehr habe, DOS besitze ich maximal noch als Emulator oder in der PCi-Karte auf meiner SPARC und Lotus 1-2-3 ist eher ein Antqiquariatsartikel und Passwortcracker auf *.wk4-Dateien sind bestimmt auch nicht an der Tanke zu haben.

Läuft! Auf einem M1-MacBook mit Windows 11 (Parallels) Lotus 1-2-3 9.8.0208.1200 (2002)

Zum Einsatz kommen folgende Komponenten (und viel Zeit)

  1. Parallels Desktop 17.1.1 für Mac (auf einem Apple Silicon M1)
  2. Windows 11 (kommt mit Parallels Desktop)
  3. Elcomsoft Advanced Lotus Password Recovery 2.12.1784.0 (2018)
  4. Lotus 1-2-3 (in der Lotus Smartsuite) als ISO aus dem Internet Archive
  • Das ISO als CD in Parallels anbinden, damit Windows 11 es lesen kann.
  • das enthaltene .msi-Programm zur Installation starten und sehr lange warten
  • Die Installation, trotz drei Fehler bis zum Ende durchführen
  • Elcomsoft installieren in Windows 11 und die *.wk4-Datei Laden – binnen SEKUNDEN wurde mein dreibuchstabiges Passwort „bgn“ gefunden 🙂
  • 1-2-3 aus Windows starten
  • Datei laden und bgn als Passwort eingeben
  • voilà – unter einem ARM-Prozessor ein steinaltes x86-Programm in einer virtualisierten Windows 11-Umgebung gestartet

Für ResQ muss ich wohl doch die PCi-Karte in der SunBlade 1000 (2002 Sonderedition) zum Laufen bringen, da das *.exe-Archiv unter Windows 11 nicht extrahiert werden kann. Mal sehen, ob ich dieses Jahr noch dazu motiviert bin 🙂

 

nzyme – WiFi Defense System

nzyme Monitor
nzyme Monitor

Das drahtlose Netzwerk in unserem Haus wird von mir immer als unsicher angesehen, da ich der „Sicherheit“ dieser Art der Datenübertragung grundsätzlich mistraue. Wer einmal gesehen hat, wie leicht man sich mittels einiger kleiner Werkzeuge Zugang zum WLAN des Nachbarn verschaffen kann, der weiß was ich meine. Selbst der Standard WPA3 hat nichts daran geändert.

Nun habe ich zumindest mal nzyme installiert, was nun sich noch etwas justieren muss, aber dazu dient, damit man potenzielle Angriffsversuche von außen auf das WLAN angezeigt bekommt. Es ist ein Wifi-Intrusion-Detection-System (WIDS) als Ergänzung zu meiner UTM Appliance (Unified Threat Management), welches diese Services alles abdeckt: Internet-Gateway, Firewall, Virtual Private Network (VPN) Gateway, Virus Protection, Intrusion Detection System, Contentfilter, Spam Protection, Endpoint Protection, Surf Protection, Authentifizierung, Quality of Service (QoS) und Reporting.

Bei mir ist alles wichtige gekabelt und hinter der UTM. Der NAS (Network Attached Storage) und DSL-Zugang sind nicht von außen erreichbar und alles an Zusatzprodukten ist abgeschaltet, schon immer. So empfiehlt es auch die c’t in ihrem Heftchen c’t Security Tipps, woher ich auch die Anleitung genommen habe – und funzt einwandfrei.

Ich werde über meine Erfahrungen berichten. Bei mir läuft es auf einem Raspberry Pi 4 (wo schon Pi-Hole und Flightradar24 drauf laufen). Die Antenne ist eine Alfa AWUS036H mit Realtek RTL 8187L-Chipsatz.