Brief an HH-Senatorin Hajduk

Sehr geehrte Frau Senatorin Hajduk,

mit Empörung habe ich in der sh:z den Artikel „Zahlt das Land für die Hansestadt“ [1] gelesen, indem angekündigt wird, wie Sie beim HVV sparen wollen.

„Dafür profitieren die Schleswig-Holsteiner doch von einem hervorragenden ÖPNV-System!“, wird Ihr Behördensprecher zitiert.

Was Ahrensburg und Stormarn, aber auch Rahlstedt betrifft, so kann das so nicht im Raume stehen bleiben. Das SPNV-Angebot ist hier mit der R 10 alles andere als hervorragend, noch nicht einmal bedarfsgerecht. Das Fahrgastpotenzial wird bei weitem nicht ausgeschöpft. Die, die trotzdem die R 10 nutzen und Verspätungen und Zugausfälle in Kauf nehmen, werden bestraft, wenn Sie auch noch die HVV-Tarife über Gebühr erhöhen. Das kann doch nicht richtig sein.

Seit mehr als zehn Jahren setzte ich mich in der länderübergreifenden S 4-Initiative für den Bau der S 4 als S-Bahn auf eigenen Gleisen bis Ahrensburg und darüber hinaus ein. Nun ist immerhin von einer weiteren Machbarkeitsstudie zum Bau der S 4 die Rede, doch Fortschritte sind (noch?) nicht erkennbar. Wie ernsthaft sind die Bemühungen Ihrer Behörde, das Projekt S 4 auf die Schiene zu setzen? Der bevölkerungsreichste Stadtteil Hamburgs (Rahlstedt) und die wirtschaftsstärkste Region Norddeutschlands (Stormarn) mit der Stadt der meisten Einpendler (Ahrensburg) brauchen die S 4 dringend!

Vergraulen Sie nicht diejenigen, die der R 10 trotz aller Unzulänglichkeiten weiter die Stange halten und den Bau der S 4 sehnlich erwarten. Wenn alle Pendler mit dem Auto kämen, könnte in Hamburg niemand mehr seinen Wagen benutzen. Fördern Sie den ÖPNV, indem sowohl die Tarife als auch das Angebot es einem leicht machen umzusteigen!

Hochachtungsvoll

Jörg Sievers

 

[1] http://www.shz.de/home/top-thema/article//hamburg-spart-schleswig-holstein-zahlt.html