c’t Sonderheft Daten Schützen: Vertrackt – Wie Google das Leben von Milliarden Menschen erfasst

Eine, wie ich finde, sehr schöne Lektüre, damit nicht jemand sagen kann, sie/er habe nichts gewusst. Doch! Wir wissen es! Wir benutzen es! Und weil es so schön einfach ist, verlinke ich den Artikel mal via Google Books, einfach mal so….

Ach ja, da war noch was: Ich habe der c’t mal geschrieben, ob die das so toll finden, dass 35 von 161 Seiten (22%, nicht ganz, aber fasst 1/4) durchgängig als Probe zu lesen sind!?

Featurittisk(r)ampf Reloaded zzgl. Datenschleuder

Ich bin schon seit OS/2-Zeiten jemand, der eher auf Robustheit, gute Konzeption und Einfachheit anstatt „Featurewahn“ steht. Ich nutze heute noch Programme, die nur eine Sache sehr gut erfüllen, dafür aber genau das und für mich transparent.

Nun ist in der Pandemie wieder das alte Lied angeworfen worden, den die OS/2-Kämpfer/innen (Warp) schon gegen die Windows-Fraktion (Win) verloren hatten: Win war schicker und hatte vieles an Funktionen, die man auf Warp tlw. händisch nachpflastern musste, aber Warp war recht sicher, robust und transparent in dem was es tat. Win war anfälliger, unsicherer und Plug&Pray-Sprüche stammen aus dieser Zeit.

Heute wollen wir Videokonferenzen, virtuelle Tagungen, Inhalte kollaborativ nutzen und zwar schick und jetzt! Sicherheit? Privatsphäre? Profiling? Big Data-Analyse? „Mir doch egal!“ Selbst wenn es mal klappert, könnte man mit etwas manuellem Aufwand Datensammlerm von nachweislich schlampigen, aber weit genutzter Kollaborationssoftware durch Nichtnutzung in die Schranken weisen, aber…

…wer die Geschichte des „OS-Wars der 90er“ kennt, weiß wer sie „gewonnen“ hat. Schade, aber wir in der IT wollen oder können nicht aus der Vergangenheit lernen, auch wenn alle nun Linux oder Mac schreien, so ist der Anteil nach wie vor der, den die Warp-Kämpfer/innen noch in Erinnerung haben: Gering.

Statistik: Marktanteile der führenden Betriebssysteme in Deutschland von Januar 2009 bis Mai 2020 | Statista
Quelle: Statista

Die Schiffsbrücken-, Geldautomaten-, eben kritische… Software lief auf Warp, aber die Masse eben auf Win, gell, liebe Unixoider/innen?!

Bis heute ist mein Haushalt windowsfreie Zone, aber werde ich mich auch der reloadeten Version widersetzen können? Keine virtuelle Konferenz besuchen, wo ich mich daten-nackig mache? Bin ich wieder die Minderheit und muss mich fügen und Scott’s Losung „there is no privacy, get over it“ fügen?

Ich habe keine Antwort darauf, hoffe aber, wie in „The Day After“ , dass da noch jemand da draußen ist….

[UPDATE 26.7.2020]

Alle benutzen Zoom…. ahja… sehr spannend, wenn IT’ler einem Flöhe in die Ohren setzen… – die Umfrage ist während der Corona-Zeit (5/2020) gemacht worden 🙂

Statistik: Haben Sie schon einmal das Videokonferenz-Tool Zoom genutzt? | StatistaQuelle Statista

Ein Leben ohne Twitter

Am 24. März 2018 verabschiedete ich mich von Fratzenbuch, da der Cambridge-Analytica-Skandal bei mir das Faß zum Überlaufen brachte. Seit der KW26 ist nun Twitter bei mir Geschichte und liebe Bekannte und alte Weggefährten fragten warum und wie sie mit mir in Zukunft in Kontakt bleiben können. Dafür erst einmal Danke! Diese Seite hat ein Impressum, wie es sich gehört und zudem habe ich nach wie vor meinen Threema-Account (u.a.). Wer was von mir möchte, findet mich.

Ich kommuniziere gerne persönlich, also IRL (in real life), anstatt über Schriftwechsel oder soziale Nachrichten. Da ich mich einem Thema gerne auch mal über provokante und polarisierende Aussagen nähere („aus der Reserve locken“), das Spiel mit Kommunikationsmitteln eben liebe („was passiert dann“-Maschine), sind soziale Medien mir einfach zu flach. Ich brauche die Reibung, die Konflikte, die Emotionen…. auch ein strittiges Thema auszufechten ist für mich keine Belastung, sondern eher Befreiung. Können manche Menschen nicht mit um. Ich habe da in den letzten Jahren meine „emphatischen Fähigkeiten“ verbessert, aber die sind ausbaufähig, da ich diesen Weichspülmodus (alle haben sich lieb) nur bedingt akzeptiere, denn es muss am Ende auch was dabei rauskommen, damit es voran geht.

Eher konfliktvermeidende Menschen können wohl mit den sozialen Medien mehr anfangen, denn sie können Dinge ignorieren, Antworten wohl überlegt zu dem Zeitpunkt schreiben wo sie eine Antwort abgewogen haben. Grenzen ausloten, auch mal eine Aussage raushauen oder eine Emotion preisgeben, die eben nicht wohl temperiert und überlegt ist, hat auf Twitter und auch auf anderen Plattform meistens nicht nur gute Reaktionen zur folge.

Bei Twitter kommt noch erschwerend hinzu, dass ich gerne meine Quellen aus denen ich mir meine Meinung beildet habe, schwer unterbringen kann. Es ist dort nicht üblich. Ich habe aber im Informationszeitalter (als die Mailboxen die Welt eroberten) gelernt, dass es ratsam ist, den Wert einer Information oder auch nur die Richtigkeit zu überprüfen, da man sonst auf falschen Annahmen sein Meinungsbild baut. Als Tester bzw. qualitätsliebender Mensch versuche ich auf Basis von Fakten und Regeln zu agieren und nicht auf „Trends“. Trends müssen deren Verbesserung auch beweisen, damit ich sie gut finden kann…. (das wäre aber eine längere Geschichte)

Zu Corona wurde der Anteil an guten Informationen immer weniger. „Gefährliche Halbwahrheiten“ überschwemmten dann die Feeds.

Ich werfe nicht alle meine Wertevorstellungen über Bord, nur weil ein Virus mich zu neuem Handeln bewegt – Veränderung ist für mich normal. Persönliche Schutzmaßnahmen gegen eine Pandemieausbreitung, Einsatz von Remote-Arbeitswerkzeugen, Zusammenarbeitsformen mit Kolleginnen und Kollegen uvm. ist und war auf einmal im Umbruch. Nur, ich habe zumindest ausreichende Grundkenntnisse in Sachen Viren (Ausbildung in der Lebensmittelindustrie und Mikrobiologie war eines meiner Lieblingsfächer), habe seit Anfang der 2000er Jahre mit remote Arbeitstools zu tun und zudem bin ich schon seit den 90ern in Sachen Privatsphäre und Sicherheit unterwegs und habe auch Zusammenarbeitsformen mit voran getrieben, die es Kolleginnen und Kollegen vor Corona ermöglicht haben am Teamleben teilzunehmen, auch wenn sie nicht vor Ort waren. Das war vor Corona auch nie einfach, denn man muss für „soziale Nähe“ etwas tun – von beiden Seiten! Tools, die aber meine Daten dann verschleudern als wären es ihre, die sich um die Sicherheit von gesicherter Kommunikation ’n Dreck kümmern, unterstütze ich eben nicht, nur weil sie ertappt wurden und „nachgebessert“ haben.

Twitter hat nun das hochgespült, was ich immer dadurch umgangen habe, indem ich mich nur mit Menschen umgebe, die ich mag. Bei Twitter ist das aber leider nicht verhinderbar in den Sog gezogen zu werden und daher entziehe ich mich dem.

Was jetzt wenigstens passiert, dass auch Typen wie Trump & Co. die Grenzen ihres Auswurfs an Blödsinn seitens der Betreiber aufgezeigt bekommen. Zu Mailbox-Zeiten war v.i.s.d.P. (verantwortlich in Sachen des Presserechts) der …… genau Betreiber!

Mal sehen, ob es auch soziale Medien gibt, die es lohnt kennenzulernen – gerne eMail an mich.