OpenOffice.org am kommerziellen Ende

Über ein Jahrzehnt habe ich für das Produkt gearbeitet, zwei Übernahmen miterlebt und vor der letzten so gerade verschont geblieben (Star Division → StarOffice → Sun Microsystems → Oracle) und der letzte Eigentümer gibt nun dem Projekt OpenOffice.org den kommerziellen Laufpass. D.h. keine Office-Versionen mehr unter dem Oracle-Logo. Die Webseiten bei Oracle sind schon „gereinigt“ und enthalten keinen Hinweise mehr….

Anscheinend, wenn man der „BILD“ der IT-Branche (The Register) Glauben schenkt, ist es auch das Ende vom Cloud Office, dem verlustfreien Bearbeiten von [ODF-] Office-Dokumenten im Web. Das wäre schade, da dieses Projekt einige Vorzüge gegenüber den Mitbewerbern hat) und ich es seit dem Prototypen im Jahr 2007 kenne.

Open Source in reiner Form ist wieder einmal keine Gelddruckmaschine, auch wenn mir das noch so viele Experten immer erzählen wollen. Es verdienen immer andere, nicht die Open Source Software selbst.

Open Source hat etwas mit Enthusiasmus und Förderern zu tun und das Gemisch muss stimmen. 

Bei OpenOffice.org hat es an Enthusiasmus nie gefehlt, nur die Seite der Förderung hat stetig abgenommen und damit die Beweglichkeit etwas schaffen zu können. Bestes Beispiel ist die Mozilla Foundation, die auch nicht aus Spenden der Anwender, sondern zu einem sehr großen Teil von Google finanziert wird. Somit steckt hinter einem guten, großen Open Source-Projekt immer ein Förderer und selten ein gutes Geschäft.

Sun Microsystems hatte ein wirkliches Interesse an Open Source und an offenen Standards, schon immer, nicht erst durch Jonathan Schwartz, der, bevor er CEO von Sun Microsystems wurde, Chef der Software-Abteilung des Computerurgesteins war. Ich habe zumindest die Idee von ihm immer verstanden, auch wenn manche anders dachten und etwas anderes wollten, gerade die Hardware-Fraktion der Firma. Scott McNealy hat als Gründervater zu einer sehr offenen Kultur bei Sun beigetragen und ihm lag das Schicksal seiner Leute am Herzen. Solange es Sun gut ging, war also das Geld da…. Die herzliche Kultur brauchte es um so etwas wie OpenOffice.org zu tragen, auch wenn man damit bestimmt kein Geld verdient hat. Sun hatte nicht nur Ahnung von Servern: Einst kam Sun vom Desktop mit seinen Workstations, wurde damit bekannt als Grafik-Leistungsmaschine, aber groß ist Sun mit seinen Servern im .com-Zeitalter vor dem Jahr 2000 geworden.

Forschung, wie es Sun gefördert hatte, hat kein anderer IT-Konzern der Welt betrieben!

Oracle ist da ganz anders und das musste mit OpenOffice.org schief gehen. Oracle denkt in Geld, an Geld und nur über Geld nach. Umsatz und Gewinn, das Wohl des CEOs, mehr interessiert den Datenbankkonzern nicht. Noch laben sie sich an den Juwelen die Sun hinterlassen hat mit SPARC-Multicore- und Multithread-Prozessoren oder deren superschnellen x86-Clustern („Exadata“), aber wenn das aufgebraucht ist, schmeißen sie Sun-Hardwareverdienste weg, wie OpenOffice.org, openSolaris, mySQL, NetBeans, GlassFish, … die Liste ist lang.

OpenOffice.org entstammt zu sehr großen Teilen einer Entwicklerschmiede im Herzen Hamburgs und dieses Herz soll nun, nach dem Willen Oracles, nicht mehr schlagen.

Früher Microsoft – heute Google

Nach 25 Jahren Microsoft-Herrschaft entwickelt sich der einstige Suchmaschinenhersteller zum Branchenprimus und zur Zielscheibe. Andere Firma, selbe Neuigkeiten:

  • Da werden Patches zwar erstellt, aber die Info, wo das Problem liegt, möge der Finder entfernen….
  • Sicherheitslücken folgen nahezu im Tagestakt
  • Beschäftigungsbereiche werden extrem erweitert (und meistens wieder eingestellt), wie Google jüngst in Sachen TV, Mode & Co.

– Firmenkonsortien gründen sich, um den Primus in die Schranken zu weisen

Heise‘s Newsticker 2010 (letzten paar Tage)

Heise 1996-’99 (wahllos herausgegriffen)

Der Name hat sich geändert, aber die Meldungen gleichen sich.

Google = Buggy, nichts geändert


Größere Kartenansicht

Ich war nie ein Fan von Google, auch wenn ich, wie viele andere in der Welt, Google benutze. Der Grund ist nicht, weil Google draufsteht, sondern weil ich versuche qualitativ hochwertige Produkte zu bekommen. Google haftet oft der Ruf an nur Beta-Software produzieren zu können und daher steht es auch immer drauf. Zum Suchen verwende ich sehr gerne auch mal MetaGer, eine etwas andere Suchmaschine aus Deutschland.

Google Street View 

Mit viel Aufregung in Deutschland an den Start gegangen, hat auch Google Street View seine Schwächen: Bspw. in der Hagenower Str. in Hamburg-Rahlstedt (siehe oben). Klickt man im Street View-Modus von Google Maps in die Schweriner Straße (Fußgänger Zone), kommt man mit den Bildern der Lombardsbrücke, gut 13km entfernt, vor der Hamburger Kunsthalle beim Hauptbahnhof wieder raus. Street View gaukelt einem aber vor, dass man bildtechnisch in der Nähe das Wariner Weges wäre, der eine Seitenstrasse der Schweriner Strasse ist.

Der Service ist für lau – beschwere Dich nicht!

Auch wenn immer wieder argumentiert wird, das Google doch „alles umsonst“ anbietet. Gerade diese Grenzfälle sind es was Software-Tester interessiert und wo viele Fehler heutiger Software existieren und die Anwenderinnen und Anwender zum Wahnsinn treiben. Google wäre schon durchgefallen, denn Äquivalenzklassenbildung und Grenzwertanalyse gehören zu den „Basics“ moderner Softwareentwicklung um gerade solche Stolperfallen vorher auszuschließen. Bei „den Jungs von Goggel“ (Paul Panzer) ist das anscheinend anders.

Ich würde jedenfalls keine meiner „Apps“ auf Google Street View basieren lassen, wenn bspw. fremde Menschen sich in einer Stadt orientieren sollen, wenn schon bei der kleinsten Ausnahmebedingung versagt wird. Fußgängerzonen sind in der Welt nicht unüblich.

Solange wir aber alle den Dienst so toll finden, das wir den alle benutzen, erreicht Google was sie wollen: Irgendwann möchte man diese Funktionalität nicht mehr missen.

Ein paar Alternativen in Sachen Google:

Es gibt Alternativen und wir sollten sie ggf. nutzen, um nicht in das selbe Dilemma wie vor 25 Jahren laufen, als Microsoft uns mit Windows überschwemmte, aber andere Alternativem technisch besser waren.

Qualität fängt bei der Anleitung an

Heute habe ich mir einen Vodafone WebSessions-Paket besorgt (inkl. 3 x 1 Stunde gratis dazu) und war begeistert das sich das Zeuchs von alleine installiert. Als Mac-Anwender ist man so etwas gewohnt, aber die meisten Provider sind eher Windows-orientiert…

Leider war es dann auch vorbei, denn die Anleitung der Zugangsdaten war nicht vollständig und nur die nette Hotline war in der Lage mir zu helfen – nebenbei habe ich dann auch mal erfahren welche Nummer ich habe und das ich ein Kennwort hätte festlegen sollen…. nunja, haben wir dann schnell nachgeholt.

Wer sich den kostenpflichtigen Anruf sparen möchte und mit der Anleitung hier nicht weiter kommt – mit der von Vodafone online wird es auch nichts!:

Man muss ein eigenes Profil (wie in der mitgelieferten HTML-Anleitung richtig mit fiktiven Daten steht) anlegen (APFEL+Komma ruft dieses Menü direkt nach dem das Programm gestartet ist, auf).

APN: event.vodafone.de

DNS1: 139.007.029.017

Speichern, Aktivieren und dann über Netzwerkeinstellungen Verbinden lassen.

Service(wüste) in Deutschland – private Sendeanstalten zeigen wie man es nicht macht!

Sehr geehrte Damen und Herren

der privaten und der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten,

der schreibenden Zunft um mich herum,

ich bin seit vielen Jahren Nutzer elektronischer Medien, u.a. beziehe ich mein

TV-Programm über www.tvtv.de, deren Service deutlich besser ist als so manche

TV-Zeitschrift. Zudem kann ich meinen Apple dazu benutzen aus einem DVB-T-

Empfänger direkt Aufnahmen zu programmieren – von jedem Internetanschluss

der Welt!

Leider werden Sie feststellen das die privaten Sender sich nicht nur auf deren

Homepages vor Zuschauerkritik verstecken [1], sondern Sie werden auch

feststellen das auf tvtv.de _viele Programmtexte der privaten Sender nicht da_ sind.

Klicken Sie mal oben links auf das hellgelbe Feld „Verfügbarkeit Texte und Bilder“ [2]

und Sie werden nachlesen können, das die privaten, die doch so privat sein wollen,

eigentlich so zickig sind, wie es den öffentlich-rechtlichen immer nachgesagt wird.

DIE PRIVATEN SENDER ENTHALTEN DEM KUNDEN DAS PROGRAMM VOR,

DAS DER SEIT ZEHN JAHREN ABRUFEN KONNTE!

Das erinnert mich an eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn AG, die mal u.a.

gegen mich eine Unterlassungserklärung angedroht hat, da wir einen eigenen

WAP-Mobil-Fahrplanauskunftsservice gebaut hatten – Sie erhoben den Anspruch

das die Abfahrt- und Ankunftszeiten der Bahn „gehören“ [3].

Ich würde mich freuen, wenn die öffentlich-rechtlichen und die Printmedien

dieses Mal zum Anlass nehmen um den ach so unabhängigen Sendern

mal den Spiegel vors Gesicht stellt, damit

W I R   K U N D E N

den M A X I M A L E N Service bekommen, den wir uns selber ERKAUFT HABEN!

Nicht nur tvtv.de hat durch diesen Blödsinn nun eingeschränkten Nutzen, auch

deren Geschäftsmodell ruht darauf das Setop-Boxen, Empfangsgerätehersteller etc.

diesen Zusatzdienst mitverkauften – so bin ich damals auch erst an diese Infos

gekommen.

Was soll das?

Kopfschüttelnd,

Jörg Sievers

[1] Bei den öffentlich-rechtlichen brauchen Sie maximal 2 Klicks um sich an den Sender

wenden zu können, bei den privaten finden Sie meistens nur Formulare und mit über

5-10 Klicks sucht danach auch niemals ein Zuschauer.

[2] http://www.tvtv.de

[3] http://s4.delays.de/oldnews.htm