Ein Leben ohne Twitter

Am 24. März 2018 verabschiedete ich mich von Fratzenbuch, da der Cambridge-Analytica-Skandal bei mir das Faß zum Überlaufen brachte. Seit der KW26 ist nun Twitter bei mir Geschichte und liebe Bekannte und alte Weggefährten fragten warum und wie sie mit mir in Zukunft in Kontakt bleiben können. Dafür erst einmal Danke! Diese Seite hat ein Impressum, wie es sich gehört und zudem habe ich nach wie vor meinen Threema-Account (u.a.). Wer was von mir möchte, findet mich.

Ich kommuniziere gerne persönlich, also IRL (in real life), anstatt über Schriftwechsel oder soziale Nachrichten. Da ich mich einem Thema gerne auch mal über provokante und polarisierende Aussagen nähere („aus der Reserve locken“), das Spiel mit Kommunikationsmitteln eben liebe („was passiert dann“-Maschine), sind soziale Medien mir einfach zu flach. Ich brauche die Reibung, die Konflikte, die Emotionen…. auch ein strittiges Thema auszufechten ist für mich keine Belastung, sondern eher Befreiung. Können manche Menschen nicht mit um. Ich habe da in den letzten Jahren meine „emphatischen Fähigkeiten“ verbessert, aber die sind ausbaufähig, da ich diesen Weichspülmodus (alle haben sich lieb) nur bedingt akzeptiere, denn es muss am Ende auch was dabei rauskommen, damit es voran geht.

Eher konfliktvermeidende Menschen können wohl mit den sozialen Medien mehr anfangen, denn sie können Dinge ignorieren, Antworten wohl überlegt zu dem Zeitpunkt schreiben wo sie eine Antwort abgewogen haben. Grenzen ausloten, auch mal eine Aussage raushauen oder eine Emotion preisgeben, die eben nicht wohl temperiert und überlegt ist, hat auf Twitter und auch auf anderen Plattform meistens nicht nur gute Reaktionen zur folge.

Bei Twitter kommt noch erschwerend hinzu, dass ich gerne meine Quellen aus denen ich mir meine Meinung beildet habe, schwer unterbringen kann. Es ist dort nicht üblich. Ich habe aber im Informationszeitalter (als die Mailboxen die Welt eroberten) gelernt, dass es ratsam ist, den Wert einer Information oder auch nur die Richtigkeit zu überprüfen, da man sonst auf falschen Annahmen sein Meinungsbild baut. Als Tester bzw. qualitätsliebender Mensch versuche ich auf Basis von Fakten und Regeln zu agieren und nicht auf „Trends“. Trends müssen deren Verbesserung auch beweisen, damit ich sie gut finden kann…. (das wäre aber eine längere Geschichte)

Zu Corona wurde der Anteil an guten Informationen immer weniger. „Gefährliche Halbwahrheiten“ überschwemmten dann die Feeds.

Ich werfe nicht alle meine Wertevorstellungen über Bord, nur weil ein Virus mich zu neuem Handeln bewegt – Veränderung ist für mich normal. Persönliche Schutzmaßnahmen gegen eine Pandemieausbreitung, Einsatz von Remote-Arbeitswerkzeugen, Zusammenarbeitsformen mit Kolleginnen und Kollegen uvm. ist und war auf einmal im Umbruch. Nur, ich habe zumindest ausreichende Grundkenntnisse in Sachen Viren (Ausbildung in der Lebensmittelindustrie und Mikrobiologie war eines meiner Lieblingsfächer), habe seit Anfang der 2000er Jahre mit remote Arbeitstools zu tun und zudem bin ich schon seit den 90ern in Sachen Privatsphäre und Sicherheit unterwegs und habe auch Zusammenarbeitsformen mit voran getrieben, die es Kolleginnen und Kollegen vor Corona ermöglicht haben am Teamleben teilzunehmen, auch wenn sie nicht vor Ort waren. Das war vor Corona auch nie einfach, denn man muss für „soziale Nähe“ etwas tun – von beiden Seiten! Tools, die aber meine Daten dann verschleudern als wären es ihre, die sich um die Sicherheit von gesicherter Kommunikation ’n Dreck kümmern, unterstütze ich eben nicht, nur weil sie ertappt wurden und „nachgebessert“ haben.

Twitter hat nun das hochgespült, was ich immer dadurch umgangen habe, indem ich mich nur mit Menschen umgebe, die ich mag. Bei Twitter ist das aber leider nicht verhinderbar in den Sog gezogen zu werden und daher entziehe ich mich dem.

Was jetzt wenigstens passiert, dass auch Typen wie Trump & Co. die Grenzen ihres Auswurfs an Blödsinn seitens der Betreiber aufgezeigt bekommen. Zu Mailbox-Zeiten war v.i.s.d.P. (verantwortlich in Sachen des Presserechts) der …… genau Betreiber!

Mal sehen, ob es auch soziale Medien gibt, die es lohnt kennenzulernen – gerne eMail an mich.

Rein und raus im Job zu Corona

Ich hatte mir einen guten Plan zurecht gelegt, als die Entscheidung gefallen war nach 10 Jahren den Job zu wechseln. Da mir die Kolleg*innen nach wie vor am Herzen liegen, sollte es eine Abschiedsparty geben – Craft Beer-Verkostung mit Grillevent, passend zur Firma und zu meiner früheren Tätigkeit in der Lebensmittelindustrie, wo Verkostungen normal sind. Sogar ein Spiel hatte ich durch den Tipp einer Kollegin vorbereitet.

Das besondere Bier von Kehrwieder, Uwe, Buddelship und lokal gebrautes war besorgt, HSV-Stadionwurst im Kühlschrank und Rindfleisch war beim lokalen Fleischer in Winterhude bestellt, da unser deutsch-brasilianischer Kollege angeboten hat, diesen Part zu übernehmen und die Firma sogar einen neuen Gasgrill besorgt hatte….. und dann kam Corona.

Das Fleisch habe ich am Wochenende per Telefonanruf abbestellt und dadurch ist mir kein Schaden entstanden, jedoch hätte sich der Fleischer über das Geschäft sicherlich gefreut. Das Bier wurde mir ein paar Wochen später durch meinen ehemaligen Kollegen nach Hause gebracht und dann nach und nach bei dem schönen Wetter des Frühjahrs geleert – ohne ehemalige Kolleg*innen 🙁 Die Wurst ist eingefroren und manchmal tauen wir welche auf um hier zu grillen – ohne ehemalige Kolleg*innen. 🙁

Neben dem traurigen Abschied über eine Microsoft Teams-Session, wurde ich an einem meiner letzten Tage informiert, dass ein langjähriger Kollege einen Tag vor meiner Verabschiedung an einem Herzinfarkt verstorben ist….

So etwas kann man sich nicht im Albtraum ausdenken!

Verabschiedung von Verstorbenen ging also ebensowenig wie die weltliche Verabschiedung von liebgewonnenen Kolleg*innen. Alles war neu und das war sehr, sehr komisch….

Mein neuer Chef hat so ziemlich alles aufgefahren, was ging, u.a. durfte ich den Besucherparkplatz nehmen, da ich Ausnahmsweise mal mit dem Benz zur Arbeit gejuckelt bin. Zudem hat er sich zwei volle Tage Zeit genommen im 1,5m-Abstand mich vor Ort abzuholen und ich durfte und darf nach wie vor im HomeOffice oder auch im Büro arbeiten. Glücklicherweise haben die IT-Kolleg*innen kurz vor der Corona-Pandemie ihre Umstellung auf neueres Equipment erfolgreich abgeschlossen und so war das Connecten der neuen Hardware im HomeOffice ein Fingerschnipp.

Alle, ohne jegliche Ausnahme, haben immer versucht zu helfen und haben auch neue Methoden entwickelt den „Neuen“ mal kennenzulernen: Bspw. aus dem HomeOffice mal erklären welche Bücher man hinter sich hat 🙂 Das Vertrauen in meine Fähigkeiten musste ebenso von remote aufgebaut werden, wie meine Art Dinge anzugehen. Kollaboratives teilen ist glücklicherweise mein Ding und daher fiel das nicht so schwer.

Etwas mehr als zwei Monate sind vergangen und ich liebe Jabra für diesen kleinen Kreisel, den ich mir mal gekauft habe, da immer Kopfhörer bei den ganzen Telefonaten die Ohren glühen lassen (Jabra Speak 510). Miro ist wirklich ein Tool, was zur echten remote Zusammenarbeit beitragen kann. Der neue Arbeitgeber bietet auch Lernkurse für die remote Arbeit an und das gute Toolset hilft.

So langsam lerne ich auch die Kolleg*innen IRL kennen und muss das Skype-Bild mit dem realen erst einmal synchronisieren.

Spannend wird die Herausforderung der Veränderung der Organisation zu Coronazeiten, denn der Weg in die agile Welt per remote wird spannend.

Es geht also, aber ich muss das nicht nochmal haben, denn der Mensch ist ein soziales Tier und man möchte schon sehen, wie die Menschen auf einen reagieren anstatt nur die Stimme als Wahrnehmungsobjekt in den Ring zu werfen.

Leserbrief iX 1/19: Beschränkte Informatikersicht

(Testen: Die Zukunft von Softwaretestern – einePrognose; iX 12/2018, S. 88)

Wenn man sich in das Rollenmodell des IT-Testers einarbeitet, das zusammen vom German Testing Board und der Gesellschaft für Informatik entwickelt wurde, sieht man, wie ein expliziter Tester den Informatikern zur Seite stehen kann. Die Vielfältigkeit der dort beschriebenen Aufgaben auf die Entwickler abzuwälzen, wäre so, als würde ein Industriearbeitnehmer alle Aufgaben von der Produktplanung bis zur Auslieferung bei EDEKA selbst erledigen – das ist wohl eher nicht wünschenswert, da man dafür viele unterschiedlichste Kompetenzen in einer Person vereinigen müsste. Der einstige „Bughunter“ ist sicherlich schon länger passé, aber der Tester, der die Entwickler besser macht, ist etwas, was es auch in den nächsten Jahrzehnten noch geben wird. Ich suche immer nach Parallelen aus meinem alten Job in der Lebensmittelindustrie, und da geht nichts, ohne dass nicht die Qualität stimmt. Und weil gerade Querschnittsthemen in der agilen Welt ein Problem darstellen können, hilft der Kommunikator oder „die Bauchspeicheldrüse“ des Projekts (Alex Schladebeck),die die Dinge zusammenführen kann.

Informatiker lernen in ihrer Ausbildung selten etwas über Grenzwerte, Sicherheitstests, Akzeptanztests – so meine Erfahrung in 20 Jahren … und das gerade bei Sicherheit nur auf Sourcecode zu beziehen, kann sehr gefährlich sein, wenn man bspw. SAST-Tools mal anschaut, die viele Entwickler kennen und die beim OWASP-Benchmark gerade mal etwa 30 % aller Sicherheitsfehler finden. Wenn da nicht ein Sicherheitstester noch andere Wege aufzeigt, um Einfallsvektoren zu bestimmen, ist Ihr Start-up schneller gehackt, als Sie die Worte „Sicherheitstests wären gut“ sagen können. Agile Testing / More Agile Testing (zwei Standardwerke, d. Red.) beschreiben die Dinge, die in die agilen Strukturen mittlerweile aufgegangen sind, und beschreiben ziemlich gut, wie sich die Berufswelt des Testers veränderte. Wir würden andere Produkte, wie Autos,Zahnpasta, Brot, Gemüse, nicht kaufen,wenn wir nicht wüssten, dass sich jemand um die versprochene Qualität des Produktes bemüht. Warum manche Informatiker denken, ihre Welt funktioniert anders als die restliche, wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Denn die Projekte, die meinten, nicht auf Qualität zu setzen, gibt es oftmals nicht mehr. Die, die wussten, welchen Fehler sie gemacht haben, lehren andere Gründer auf Qualität zu setzen.

JÖRG SIEVERS, AHRENSBURG

Quality Specialist – eine Rollenbeschreibung

Wir agieren als Quality-Coach des Teams
(…)
Wir begleiten den kompletten Story-Lifecycle
(…)
Wir treiben Continuous Delivery / Continuous Deployment
(…)
Wir balancieren die unterschiedlichen Testarten der Testpyramide
(…)
Wir helfen dem Team die richtigen Methoden für hohe Qualität einzusetzen
(…)
Wir sind im Pairing aktiv
(…)
Wir vertreten unterschiedliche Perspektiven
(…)
Wir sind Kommunikationstalent

Quelle: Sind wir wirklich nur Testmanagerinnen? | dev.otto.de

Bei OTTO lacht man sich nicht nur scheckig….ach, das war der andere OTTO, okay… bei OTTO kauft man nicht nur gut ein, sondern das eine oder andere Mal haben die Entwicklungsteams dort auch schon gute Workshops im Rahmen von der Softwaretesting User Group Hamburg (STUGHH) gehabt. Nun, der obige Abriss aus einem sehr guten Blog-Eintrag zeigt auch: OTTO ist in der Welt angekommen, wie ich die Rolle eines Quality Specialists verstehe – in meiner Firma auch gerne „Qualitätsmensch“ genannt 🙂

Wer eine sinnvolle Beschreibung der (agilen) Test(manag)er(in)-Rolle von heute sucht, wird da auf einfachste Weise fündig. Well done OTTO!

Is it Possible to do Sufficient Testing Without QA Resource?

Yahoo eliminated their test and quality assurance department. Instead developers are doing their own testing. Can they test sufficiently without QA resource?

(…) unit testing only catches programmer errors in code, unit testing does not detect failures in the application, which means if you have 100% code coverage, that does not mean a bug free application.

Testers can pair with developers to write better unit tests and developers can help testers with writing automated checks and also educate testers about the architecture of the application so that they can design good tests to find the areas most likely to break during system testing.

Testers can ensure developers follow best quality assurance practices and assist with technical and business test designs to help identify the most critical bugs before releasing software.

Quelle: Is it Possible to do Sufficient Testing Without QA Resource?

Welcome to the Test-Coaching-Age, Yahoo!

Buch: Bernd Fiedler – K-Working

(…) das Buch beschreibt, wie Wissensarbeiter in einer „neuen Welt“ zusammen arbeiten könnten und sollten. Es macht richtig Mut und bringt Freude.Es ist aber auch ein kritisches Buch mit erstaunlichen und oft sehr treffenden Thesen. Manchem Unternehmen hält Bernd (s)einen unerbittlichen Spiegel vor. Und oft habe eine beschriebene (bittere) Ist-Situationen selber erlebt und kann die Analyse dazu im Buch nur teilen.

Quelle: IF-Blog » Blog Archiv » Bernd Fiedler – K-Working

Na, endlich wieder was man mal anschauen sollte…

Für paranoid erklärte Steuerfahnder werden rehabilitiert

Es ist die Geschichte von vier Beamten, die ihren Job nachweislich gut machten – vielleicht zu gut?

Quelle: Für paranoid erklärte Steuerfahnder werden rehabilitiert – Berliner Morgenpost

Fefe hat meinen Tag erhellt, denn wenn mich mein Chef in Rente schickt, weil ich als Tester eben auch paranoid bin und meinen Job gut machen möchte, …. öhm…. endlich mal Zeit für andere Dinge…. Weihnachten das ganze Jahr…. wo muss ich mich melden? 🙂

E-Mails verschlüsseln | Digitalcourage e.V.

zehnminütige Zusammenfassung mit dem Wichtigsten bei Vimeo (Quelle Digitalcourage e.V.)

E-Mail-Verschlüsselung ist gar nicht so kompliziert, wie man auf den ersten Blick denkt. Was sich dahinter verbirgt und wie Sie Ihre Mails verschlüsseln, ist hier erklärt: Wozu dient E-Mail-Verschlüsselung? Die naheliegenste Antwort auf diese Frage ist, dass Verschlüsslung dem Schutz der Vertraulichkeit dient. Das heißt, die Nachricht ist nur für diejenigen lesbar, für die sie bestimmt ist. Dies ist bei weitem nicht selbstverständlich, denn der Inhalt unverschlüsselter E-Mails wird im Klartext versendet

Quelle: E-Mails verschlüsseln | Digitalcourage e.V.

Wie auf meiner Informationstechnologie-Seite beschrieben, sollte man sich als mündiger Digitalbürger mal damit vertraut machen. p≡p – Pretty Easy Privacy – macht es einem wirklich einfach anzufangen – JETZT!