Open Source Software und deren Herausforderungen

Open Source Projekte brauchen eine starke Firma im Hintergrund, damit das Projekt langfristig überleben kann. Das ist zumindest meine Erkenntnis.

Es gibt auch die Möglichkeit durch eine Foundation, Stiftung o.ä. das zu schaffen, nur dann müssen genügend Sponsoren dauerhaft einzahlen wollen – also auch am Ende nichts anderes als würde es eine Firma selbst bezahlen, nur teilt man sich das kommerzielle Risiko mit anderen.

Die Community trägt gerne etwas bei, aber hauptberuflich Beschäftigte müssen von irgendwoher bezahlt werden. Das ist beim OpenOffice.org-Fork LibreOffice, Mozilla, Linux und deren Derivaten (Ubuntu) u.a. sehr gut zu sehen.

Wenn sich das Modell oder das wirtschaftliche Ziel ändert…

Manchmal ändern sich die Modelle und writschaftliche Interessen der Sponsoren hinter den Projekten und da gibt es dann die, die das gut machen und manche, die das total verreißen. Ich kann mich noch erinnern, als Sun Microsystems bei OpenOffice.org das Lizenzmodell änderte. Verlässlich war nur die Veränderung…. und irgendjemand fühlte sich immer auf den Schlips getreten.

Nun haben SmartBear und Tricentis auch OSS unter ihren Fittichen und da sieht man auch wieder, dass manche Firmen es können und andere eben nicht – Quelle: Dawid Dylowicz:

Damit wird es sichtbar, was manche IT-Manager auch von OSS abhält: Die Verlässlichkeit oder das einzugehende Risiko zu reduzieren.

Das Argument „(…) sollten wir nehmen, ist Open Source“ zieht manchmal bei Entwickelnden und Testenden, aber selten bei Entscheidern.

Insofern entscheide ich bspw. bei Werkzeugen/Software nicht danach, welches Lizenzmodell dahinter steckt und der Preis für das Werkzeug spielt auch eine Rolle, aber, entscheident ist eigentlich:

Erfüllt die Software meine Anforderungswünsche?!

Nur weil etwas open source ist, ist es nicht automatisch „gesetzt“, „umsonst“ und es nutzen auch nicht „alle“!

Vielmehr würde, wenn eine Software open source gestellt worden ist, die Transparenz gefördert und Fehlfunktionen oder auch Sicherheitslücken könnten von vielen gefunden werden. Das Projekt selber unterliegt aber natürlich wirtschaftlichen Interessen! Die, die als Sponsor auftreten wollen damit etwas erreichen. Open Source ist genauso wenig Demokratie, wenn diese nicht gelebt wird! Tote OSS Projekte findet man zu Hauf, wie auch vermeidlich „open“, wo nur der Code hingeschmissen wird, aber sonst niemand anderes auf die Weiterentwicklung  Einfluss hat.

Oftmals ist auch die open source Variante die kleine Schwester von „umständlich“, „hässlich“ und „Lockangebot“, wie im Fall von SOAP UI und ReadyAPI. Letzteres ist deutlich moderner, leistungsfähiger, aber eben nur Ersteres ist OSS….

Beim Selenium-Test-Framework bekommt man die API „umsonst“, aber der Support geht über Sponsoren und die wollen eben auch Geld verdienen. Viele Wekzeuge, die sich der API in den Unterbau gezogen haben, sind auch mitnichten open und schon gar nicht kostenlos.

Also, bitte, argumentiert mit der Leistungsfähigkeit der anzuschaffenden Software und blickt auch hinter das Sponsoring-Modell, denn, wie man oben schön sehen kann, kann es binnen eines Monats mit „open“ ganz schnell vorbei sein.